Артефакт

Kapitel IV. Die Nebenglieder des Satzes

§ 254. Zu den Nebengliedern eines Satzes gehören das Objekt, das Attribut, das prädikative Attribut und die Adverbialbestimmungen. Sie können durch verschiedene Wortarten sowie durch Wortgruppen ausgedrückt werden. Die Nebenglieder hängen grammatisch von den Hauptgliedern, zuweilen auch von anderen Nebengliedern ab. Dabei beziehen sich die meisten Nebenglieder auf ein Satzglied. Das sind: das Objekt, das Attribut, die Adverbialbestimmung. Ein Nebenglied, und zwar das prädikative Attribut, weist doppelte Beziehungen auf: einerseits zum Prädikat, anderseits zum Subjekt bzw. zum direkten Objekt. Auf den Inhalt des ganzen Satzes beziehen sich meist die Modalwörter und Wendungen mit modaler Bedeutung. Ihre Funktion im Satz kann man als die einer Adverbialbestimmung der Modalität kennzeichnen.

Aus der grammatischen Abhängigkeit der Nebenglieder darf man keineswegs auf ihren geringeren semantischen Wert (im Vergleich zu den Hauptgliedern) schließen. Es kommt nicht selten vor, daß ein Nebenglied für den Inhalt der Aussage von größerer Wichtigkeit ist, vgl.:

„Sie werden sehen, er ist ein edler Mensch.“ (H. Mann)

...ein erfrischter, neuer Mann verläßt die Reitschule. (B. Brecht)

Marat legte sich einen weißen Bogen zurecht, nahm die Feder und forderte sie auf, die Namen der Verräter zu nennen. (W. Bredel)

In den angeführten Beispielen sind die Attribute bzw. Objekte inhaltlich der Schwerpunkt der Aussage.

Das Objekt und die Adverbialbestimmung beziehen sich in der Regel auf das Prädikat des Satzes und bilden mit diesem die Gruppe des Prädikats. Es gibt jedoch erweiterte Satzglieder, die als nähere Bestimmungen gleichfalls Objekte und Adverbialbestimmungen bei sich haben können. Das gilt vor allem für Infinitiv- und Partizipialgruppen sowie für Partizipien bzw. Adjektive, die mit ihren näheren Bestimmungen ein erweitertes Attribut bilden. In ihrem Bau weisen alle diese Wortgruppen gewisse Ähnlichkeit mit einem Satz auf.

Es war gut, Zigaretten zu haben. (E. M. Remarque)

Er erinnerte sich, in seinem Leben nur einmal ein ähnliches Gefühl tiefer Besorgnis empfunden zu haben. (B. Uhse)

Der alte Hardekopf schritt, die Brust wohlig vorgestreckt, in tiefen Zügen die klare, kühle Luft einatmend, durch die Steinstraße. (W. Bredel)

Der aus drei Wagen bestehende elektrische Lokalbahnzug... näherte sich dem Dorfe. (L. Frank)

Frieda Brenten umarmte und streichelte ihren nach dreizehn Jahren heimgekehrten Sohn. (W. Bredel)

In dieser für Frieda Brenten schweren Zeit war Heinrich Ambrust... für sie eine wahre Stütze. (W. Bredel)

Das Attribut (Beifügung)

§ 255. Das Attribut ist ein Nebenglied des Satzes, das jedes durch ein Substantiv ausgedrückte Satzglied näher bestimmt. Mit seinem Beziehungswort macht das Attribut die substantivische Gruppe aus. Es antwortet auf die Fragen: welcher?, was für ein?, wieviel?, der wievielte?, wessen?

Tiefe Stille herrscht im Wasser... (J. W. Goethe)

Er hörte sein eigenes Herz. (L. Feuchtwanger)

Franz spürte plötzlich Mariens Blick... (A. Seghers)

Es war zwei Uhr am Morgen. (Th. Mann)

Es war um die neunte Abendstunde. (W. Bredel)

Anmerkung. Es sei betont, daß im Deutschen Rede nähere Bestimmung zum Substantiv ein Attribut ist; die russische Grammatik dagegen kennt neben dem Attribut auch noch ein Objekt als Bestandteil der Substantivgruppe: чтение книги, проверка тетрадей usw.

Nach der Art ihrer Verbindung mit dem Beziehungswort unterscheidet man: 1) kongruierende Attribute, die mit dem Substantiv in Geschlecht, Kasus und Zahl übereinstimmen, und 2) nichtkongruierende Attribute, die mit dem Substantiv nicht übereinstimmen.

§ 256Das kongruierende Attribut ist ein vorangestelltes Attribut, es steht vor dem Beziehungswort und kann ausgedrückt werden:

a) durch ein Adjektiv (in allen drei Komparationsstufen);

Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager... (K. Marx/F. Engels)

Der jüngere Bruder ging den älteren an der Bahn abholen. (A. Seghers)

Die schönste Jungfrau sitzet| Dort oben wunderbar... (H. Heine)

Anmerkung. Das vorangestellte attributive Adjektiv tritt zuweilen in der Kurzform auf. Dies kommt in der poetischen Sprache vor, namentlich wenn Volkstümlichkeit angestrebt wird, sowie in Sprichwörtern, stehenden Wendungen usw. Meist ist in diesen Fällen das Beziehungswort ein Neutrum (im Nominativ oder Akkusativ Singular).

„Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ (J. W. Goethe)

Ein gut Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. (Sprichwort)

Bar Geld lacht. (Sprichwort); sich lieb Kind machen; auf gut Glück usw.

b) durch ein adjektivisches Pronomen;

Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib... (H. Heine)

„Draußen ist eine Frau.“ — „Was für eine Frau?“ fragte erstaunt Barbaroux. (W. Bredel)

...Ganz war mein Herz an deiner Seite, | Und jeder Atemzug für dich. (J. W. Goethe)

c) durch ein Partizip I oder II;

Alle bisherige Gesellschaft beruhte, wie wir gesehen haben, auf dem Gegensatz unterdrückender und unterdrückter Klassen. (K. Marx/F. Engels)

Seine Nerven waren gestählt durch die Prüfungen der vergangenen Stunde. (H. Mann)

d) durch eine Ordinalzahl.

In seinem einundzwanzigsten Lebensjahre aber starb nach langem Leiden seine Mutter. (Th. Mann)

Der erste Tag in der Finsternis war nicht der schwerste... (W. Bredel)

§ 257Das nichtkongruierende Attribut ist in der Regel ein nachgestelltes Attribut (es steht nach dem Beziehungswort) und wird ausgedrückt:

a) durch ein Substantiv im Genitiv (Genitivattribut);

In den früheren Epochen der Geschichte finden wir fast überall eine vollständige Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände... (K. Marx/F. Engels)

Der Nachtgeruch des Bodens und des jungen Laubes wurde stärker... (E. M. Remarque)

Das durch einen Eigennamen ausgedrückte Genitivattribut kann sowohl vor als auch nach dem Beziehungswort stehen.

In Martins Zimmer stand ein Schaukelstuhl... (A. Seghers)

Sie wußte glücklicherweise mehr von Cäciliens Charakter. (W. Bredel)

...in den großen dunklen Augen Marats brannte eine unheimliche Glut. (W. Bredel)

Anmerkung. In der poetischen sowie in der etwas gehobenen Sprache kommen oft vorangestellte Genitivattribute vor, die durch Gattungsnamen ausgedrückt sind.

Er stand auf seines Daches Zinnen... (F. Schiller)

Des Sängers Fluch“ von L. Uhland

Seines Vaters Mutter war gestorben, das Haupt des Geschlechts... (Th. Mann)

Des Wirtes Augen werden töricht vor Erstaunen. (H. Fallada)

b) durch ein Substantiv (bzw. ein Pronomen) mit Präposition (präpositionales Attribut).

Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. (K. Marx/F. Engels)

...Ein Märchen aus alten Zeiten, | Das kommt mir nicht aus dem Sinn. (H. Heine)

...es war von je ein Lieblingswunsch von ihm, dieses Porträt... zu haben. (L. Feuchtwanger)

Das Beziehungswort, das durch ein Genitiv- bzw. ein präpositionales Attribut näher bestimmt wird, ist oft ein von einem Verb abgeleitetes Substantiv: die Erinnerung, die Hoffnung, der Aufbau u. a. In diesem Fall muß folgendes in Betracht gezogen werden:

1. Ist das Beziehungswort von einem Verb abgeleitet, das ein präpositionales Objekt verlangt, so behält es dieselbe Rektion bei: sich erinnern an — die Erinnerung an, hoffen auf — die Hoffnung auf, denken an — der Gedanke an, bitten um — die Bitte um, fragen nach — die Frage nach, sich sehnen nach — die Sehnsucht nach u. a. m.

Die Erinnerung an dieses Lachen machte mich selbst lachen... (J. R. Becher)

Der Gedanke an den alten Bück hielt Diederich noch im Traum besessen. (H. Mann)

2. Ist das Beziehungswort von einem transitiven Verb abgeleitet, so wird das attributive Substantiv im Genitiv oder mit einer Präposition gebraucht, da ein Substantiv im Akkusativ (ohne Präposition) als Attribut nicht auftreten kann: übersetzen (+ Akk.) — die Übersetzung + Gen., bauen (+ Akk.) — der Bau + Gen.; bitten (+ Akk.) — die Bitte an; lieben (+ Akk.) — die Liebe zu; fordern (+ Akk.) — die Forderung nach u. a. m.

Als sie zu Ende waren und erschöpft dahockten, hatte Goya eine Bitte an den Freund. (L. Feuchtwanger)

Boland hatte einen Verwandten, der vor zwei Jahren nach China gegangen war und dort beim Aufbau der neuen Armee mitwirkte. (A. Seghers)

Seine ganze zärtliche Liebe zum Leben durchzitterte ihn in diesem Augenblick... (Th. Mann)

Seinen Haß gegen das Volk kannte jeder am Hofe. (W. Bredel)

3. Ist das Beziehungswort von einem Verb abgeleitet, das ein Dativobjekt verlangt, so wird das attributive Substantiv mit einer Präposition gebraucht, da ein Substantiv im Dativ (ohne Präposition) als Attribut nicht auftreten kann: begegnen (+ Dat.) — die Begegnung mit; dienen (+ Dat.) — der Dienst an; helfen (+ Dat.) — die Hilfe für (auch: an); antworten (+ Dat.) — die Antwort an; danken (+ Dat.) — die Dankbarkeit für u. a. m.

Sie fürchtete eine Begegnung mit Hermine. (W. Bredel)

Und Hannos Dankbarkeit für diesen Lehrer, seine Hingabe an seine Führerschaft war ohne gleichen. (Th. Mann)

Das Attribut kann außerdem ausgedrückt werden:

c) durch ein Adverb (mit oder ohne Präposition);

„Der Turm dort, der verschnörkelte, das ist der Rathausturm. Der dahinter ist der Turm der Nikolaikirche.“ (W. Bredel)

d) durch einen Infinitiv mit zu, bzw. eine Infinitivgruppe;

Mein Wunsch, mich anzuschließen, wurde gut aufgenommen. (A. Seghers)

„Und wir haben verdammt alle Ursache, über unser Leben nachzudenken...“ (W. Bredel)

e) durch eine Kardinalzahl in der Bedeutung einer Ordinalzahl, nämlich bei Angabe von Jahreszahlen, Hausnummern, Paragraphen, Buchseiten usw. (s. auch § 121).

Die zweite Hälfte des Jahres 1950 ist naßkalt und sonnenlos. (M. Langner)

Er suchte nach der Hausnummer... „Ist dies Nummer achtzehn?“ (E. M. Remarque)

Alle Augengläser aber, im Parkett wie auf den Rängen, richteten sich auf Loge dreizehn... (Th. Mann)

§ 258. Es gibt nichtkongruierende Attribute, die stets vorangestellt werden. Solche Attribute werden ausgedrückt:

1. durch Kardinalzahlen;

Gegen hundert kriegswichtige Fabriken waren in Schutt und Asche gelegt... (B. Kellermann)

Über Politik sprach er mit seinen sechzehn Jahren wie ein Alter. (W. Bredel)

2. durch undeklinierbare Adjektive: rosa, lila, prima; Moskauer, Dresdener; zweierlei, mancherlei, allerlei, allerhand; zwanziger, neunziger usw.;

Auf dem Rasen vor dem Haus des Hofgärtners standen vereinzelte dottergelbe und lila Krokusse... (B. Kellermann)

„Ein prima Lehrer, der dicke Rochwitz.“ (W. Bredel)

Herr Hermann Katz..., auch die Prager Korrespondenten anderer Wiener und Berliner Zeitungen saßen in unserer Redaktion. (E. E. Kisch)

Nach Tische suchte Wilhelm mit dem Alten einen Spaziergang zu machen; es gelang ihm, und nach mancherlei Fragen, wie es ihm bisher gegangen?, wendete sich das Gespräch auf die ehemalige Gesellschaft... (J. W. Goethe)

Sie waren zusammen Ende der zwanziger Jahre auf der Bezirksparteischule gewesen... (W. Bredel)

§ 259. Man unterscheidet im Satz Attribute verschiedenen Grades. Unter einem Attribut ersten Grades versteht man ein Attribut zu einem beliebigen anderen Satzglied (Subjekt, Prädikativ, Objekt usw.). Unter einem Attribut zweiten Grades versteht man ein Attribut zu einem anderen Attribut (einem Attribut ersten Grades). Ein Attribut zweiten Grades kann seinerseits durch ein Attribut dritten Grades näher bestimmt werden usw.

Eine Stimmung von Erholung und Frieden nach überstandenen Ängsten und Schmerzen lag in der Luft... (Th. Mann)

eine Stimmung

von Erholung und Frieden (Attribute 1. Grades)

nach Ängsten und Schmerzen (Attribute 2. Grades)

überstandenen (Attribut 3. Grades)

§ 260Das erweiterte Attribut ist ein kongruierendes Attribut, ausgedrückt durch ein Partizip oder Adjektiv mit näheren Bestimmungen (Objekt, Adverbialbestimmung), mit denen es eine Wortgruppe bildet. Das erweiterte Attribut ist besonders kennzeichnend für die wissenschaftliche Literatur. Hat ein Substantiv ein erweitertes Attribut bei sich, so wird der Artikel bzw. das attributive Pronomen betont.

Auf dieser Stufe bilden die Arbeiter eine über das ganze Land zerstreute und durch die Konkurrenz zersplitterte Masse. (K. Marx/F. Engels)

´Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. (K. Marx/F. Engels)

In ´dieser für Frieda Brenten schweren Zeit war Heinrich Ambrust... für sie eine wahre Stütze. (W. Bredel)

Anmerkung. Das erweiterte Attribut kann ins Russische auf dreierlei Art übersetzt werden:

1) durch einen Nebensatz:

Die Versailler stürmten die von ihren eigenen Landsleuten verteidigte Hauptstadt. (W. Bredel) Версальцы пошли на штурм собственной столицы, которую защищали их же соотечественники.

2) durch eine nachgestellte Partizipialgruppe:

Die bisherige feudale oder zünftige Betriebsweise der Industrie reichte nicht mehr aus für den mit den neuen Märkten anwachsenden Bedarf. (K. Marx/F. Engels) Прежняя феодальная, или цеховая, организация промышленности не могла удовлетворить спроса, возраставшего вместе с новыми рынками.

3) durch ein vorangestelltes kongruierendes Attribut. Dabei ändert sich die gegenseitige Stellung des Attributs selbst und die seiner näheren Bestimmungen. Im erweiterten Attribut steht das eigentliche Attribut unmittelbar vor dem Beziehungswort, also nach seinen näheren Bestimmungen. Im Russischen dagegen kommt zuerst das Attribut selbst und erst dann seine näheren Bestimmungen.

Er kniff die Lippen zusammen und fixierte stumm den vor ihm sitzenden... Gefangenen. (W. Bredel) Он сжал губы и молча, пристально взглянул на сидящего перед ним заключенного.

Die Apposition (Beisatz, Zusatz)

§ 261. Die Apposition ist ein Attribut, das durch ein Substantiv oder eine andere substantivierte Wortart ausgedrückt ist und mit dem Beziehungswort (Substantiv oder Pronomen) im gleichen Kasus steht. Das Substantiv sowie eine andere substantivierte Wortart, die als Apposition auftreten, können ihrerseits durch Attribute, kongruierende und nichtkongruierende, näher bestimmt werden. (Beispiele siehe unten.)

Man unterscheidet eine gebundene (uneigentliche, unselbständige) und eine lose (eigentliche, selbständige) Apposition.

Die gebundene Apposition steht gewöhnlich vor dem Beziehungswort, das dann meist ein Eigenname ist. Sie wird durch ein Substantiv ausgedrückt, das einen allgemeineren Begriff im Vergleich zum Beziehungswort bezeichnet, nämlich Titel, Beruf, Verwandtschaftsgrad usw.

Die Tante Amalie wartete immer, bis der Briefträger die Scharnhorststraße entlang kam. (A. Seghers)

An einem Oktobertag des Jahres 1793 schritten... zwei Männer durch die leeren Gassen der Stadt Paris. (W. Bredel)

„Ich kann hier nicht mehr arbeiten, Herr Professor.“ (H. Mann)

„Ihr Fräulein Braut geht mit meinem Fräulein Braut noch ein bißchen spazieren.„ (H. Fallada)

Ist die Apposition ein artikellos gebrauchtes Substantiv, das einen Titel bezeichnet (mit Ausnahme von Genosse, Kollege, Herr), so bekommt sie im Genitiv keine Kasusendung. Steht sie mit dem Artikel (bzw. einem Pronomen), so bleibt der Personenname (das Beziehungswort) endungslos.

...Fräulein Klärchens Stimme gebot Frieden. (J. R. Becher)

Herr Klöterjahn pochte an Herrn Spinells Stubentür... (Th. Mann)

Das Ansehen des Chauffeurs Gustav Becker war in der Küche gestiegen... (A. Seghers)

Einer vorangestellten gebundenen Apposition gleicht eine Maß- oder Mengenbezeichnung; das Beziehungswort ist häufig ein Stoffname oder auch ein anderer Begriff: ein Stück Zucker, zwei Liter Milch, ein Glas Wein, drei Meter Kattun, eine Tafel Schokolade; eine Partie Schach, fünf Minuten Aufenthalt, zehn Minuten Pause usw.

„Gehst du noch ein Glas Bier mittrinken, Kollege?“ fragte Hans... (F. Erpenbeck)

Er kaufte... der Lotte eine Tafel Schokolade. (A. Seghers)

Die gebundene Apposition kann auch nachgestellt werden. Stets nachgestellt ist die Apposition zum Beziehungswort, das durch ein Pronomen ausgedrückt ist.

...der Herr Brockenwirt war vernünftig genug, einzusehen, daß ich kranker Mensch für die Nacht ein ordentliches Bett haben müsse. (H. Heine)

Hannsjörg aber lächelte: „Ja, wir gehören zusammen, wir Brüder Lautensack.“ (L. Feuchtwanger)

Wir richteten es so ein, daß wir Drei beieinander zu sitzen kamen. (J. R. Becher)

Die nachgestellte gebundene Apposition kann durch die Konjunktion als an das Beziehungswort geknüpft werden.

Sie sind sich zwar bewußt, in ihren Plänen hauptsächlich das Interesse der arbeitenden Klasse als der leidendsten Klasse zu vertreten. (K. Marx/F. Engels)

„Oh, ich als Chemiker probiere noch ganz andere Sachen.“ (H. Mann)

Die nachgestellte gebundene Apposition bezieht sich oft auf einen Personennamen und bildet mit ihm als sein Beiname ein unteilbares Ganzes. Solch eine Apposition kann durch ein substantiviertes Adjektiv oder eine Ordinalzahl, seltener durch ein Substantiv ausgedrückt werden.

In diesem Wägelchen aber saß das Kind, saß Anton Klöterjahn der Jüngere, saß Gabriele Eckhofs dicker Sohn! (Th. Mann)

Höher war die österreichische Macht nie gestanden, als nach dem Siege Karls des Fünften bei Mühlberg... (F. Schiller)

Meister Martin der Küfner und seine Gesellen“ von E. T. A. Hoffmann.

§ 262Die lose Apposition wird immer nachgestellt. Da sie inhaltlich Neues, Wichtiges enthält, wird sie im Satz stets abgesondert. Dabei kann sie sich von ihrem Beziehungswort loslösen und zuweilen im Satz auch die Endstellung einnehmen.

Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. (K. Marx./F. Engels)

Ein Gespenst geht um in Europa — das Gespenst des Kommunismus. (K. Marx./F. Engels)

An die Stelle der gewaltsamen Unterdrückung trat die Korruption, an die Stelle des Degens, als des ersten gesellschaftlichen Machthebels, das Geld. (F. Engels)

„Und nun begriff ich, was Arbeit heißt, was Arbeit ist, für mich, für einen Arzt.“ (R. Leonhard)

Das hatte ihm Belloni, sein Mitgefangener, genau erklärt. (A. Seghers)

Hartinger, der weitaus Beste der Klasse, mußte in der Volksschule bleiben. (J. R. Becher)

Enthält die lose Apposition eine Erklärung, Ergänzung, Konkretisierung des Beziehungswortes, so wird sie meist durch die Konjunktionen wie, also, nämlich, namentlich, und zwar, das heißt (d. h.) usw. an ihr Beziehungswort geknüpft.

Nun waren Zeiten angebrochen..., wo Begriffe wie Recht und Gerechtigkeit jeden Sinn und Wert verloren hatten... (W. Bredel)

Jede Ideologie entwickelt sich aber, sobald sie einmal vorhanden, im Anschluß an den gegebnen Vorstellungsstoff, bildet ihn weiter aus; sie wäre sonst keine Ideologie, d. h. Beschäftigung mit Gedanken als mit selbständigen, sich unabhängig entwickelnden, nur ihren eignen Gesetzen unterworfnen Wesenheiten. (F. Engels)

Das Prädikative Attribut

§ 263Das prädikative Attribut ist ein Satzglied, das im Satz eine doppelte syntaktische Beziehung hat: zum Prädikat und zum Subjekt bzw. Akkusativobjekt. Das prädikative Attribut gehört in die Gruppe des Prädikats. Es kennzeichnet jedoch nicht das Prädikat, sondern das Subjekt bzw. das direkte Objekt des Satzes. In den meisten Fällen bezeichnet das prädikative Attribut das Merkmal eines Dings (des Subjekts bzw. Objekts), das ihm nicht immer eigen ist, sondern es bringt dieses Merkmal in Verbindung mit dem Prädikat, d. h. mit einem Zeitbegriff. Das prädikative Attribut wird ausgedrückt:

1. durch ein Adjektiv oder Partizip in der Kurzform;

Meine Mutter saß zart und still auf dem Sofa an dem runden Tische im Wohnzimmer... (Th. Mann)

Werner stand wartend vor dem... Spiegel... (F. Erpenbeck)

Die Schachspiele stehen verlassen auf den Tischen. (W. Bredel)

Janko traf Jacques nervös und überarbeitet an... (B. Kellermann)

2. durch eine Partizipialgruppe sowie ein Adjektiv mit näheren Bestimmungen;

Petra Ledig wartete, mit den Augen müde gegen das Licht blinzelnd... (H. Fallada)

Da wandelt der Herr weiter, zufrieden mit der Wirkung seiner Person. (Th. Mann)

3. durch ein Substantiv (oft auch eine Substantivgruppe):

a) im Genitiv, dabei stets von einem attributiven Adjektiv begleitet;

So angetan, machte sie sich auf den Weg, und zitternden Herzens stand sie nun im Standhaus... (W. Bredel)

b) mit Präposition;

Wehner schleuderte in sinnloser Wut den Hörer auf den Schreibtisch. (W. Bredel)

Hier wendet sich der Gast mit Grausen... (F. Schiller)

c) mit als und voller;

„Genösse Hardekopf... arbeitet als Eisengießer auf der Werft.“ (W. Bredel)

Ich fragte Xaver, ob er mich nicht als Burschen gebrauchen könne. (J. R. Becher)

Voller Verzweiflung starrte Herr Herbst vor sich hin. (B. Kellermann)

d) im Nominativ (selten, meist nur poetisch);

„...Ein Feind kommst du zurück dem Orden...“ (F. Schiller)

Und so saß er eine Leiche eines Morgens da. (F. Schiller)

4. durch die Konstruktion accusativus absolutus (vgl. § 57);

Sie liegen — wie Torsten — kalten Schweiß auf der Stirn am ganzen Körper zitternd, mit stieren Augen auf ihren Pritschen... (W. Bredel)

Wie er in die Tür tritt, den Fliederstrauß schämig vor dem Gesicht, verschwindet sofort die Nachbarin Boilers. (W. Bredel)

5. durch ein Numerale oder ein Pronomen;

Sophie... sprang als erste auf die Leiter... (A. Seghers)

Die anderen kannten die Weise und summten alle mit. (H. Mann)

6. durch den Infinitiv in der Konstruktion accusativus cum infinitivo (vgl. auch § 179).

Oben hörte ich den Vater Klavier spielen und die Mutter singen... (J. R. Becher)

Der General sah einen einfachen Soldaten von etwa fünfundzwanzig Jahren vor sich stehen... (B. Kellermann)

Er fühlte wieder diesen ohnmächtigen... Haß in sich aufsteigen... (Th. Mann)

Das Objekt (Ergänzung)

§ 264. Das Objekt ist ein Nebenglied des Satzes, das zur Gruppe des Prädikats gehört. Es bezeichnet ein Ding (bzw. eine Person), auf das die Handlung gerichtet wird, oder das selbst ein Ergebnis der Handlung ist.

»Du mußt das Taschentuch finden, koste es, was es wolle.« (J. R. Becher)

...ich setzte mich nieder und schrieb an Mops einen Brief... (J. R. Becher)

Das Objekt kann sowohl das verbale Prädikat als auch das prädikative Adjektiv ergänzen.

Georg betrachtete den Schuppen, der ihm die übrige Aussicht versperrte. (A. Seghers)

Felix ward des Fragens nicht müde... (J. W. Goethe)

Das Objekt wird meist durch ein Substantiv (oder eine andere substantivierte Wortart) sowie ein Pronomen ausgedrückt. Es kann in allen Kasus außer dem Nominativ, mit oder ohne Präposition, gebraucht werden. Je nach seiner grammatischen Form unterscheidet man: das Akkusativobjekt, das Dativobjekt, das Genitivobjekt und das präpositionale Objekt.

Sie hebt ihre Eimer auf, trägt sie in den Stall, geht mit den leeren Eimern ins Haus. (A. Seghers) (Akkusativobjekt)

Georg folgte dem Männlein vom Weg ab über den Wiesengrund. (A. Seghers) (Dativobjekt)

Ich gedenke oft des Tages, an dem ich das Meer zum ersten Mal erblickte. (Th. Mann) (Genitivobjekt)

Die Wohnung in der Stadt bestand aus drei Zimmern und Küche. (A. Scharrer) (Präpositionalobjekt)

Als Objekt tritt oft ein Infinitiv bzw. eine Infinitivgruppe auf. Man kann solch ein Objekt ein Infinitivobjekt nennen.

Sie wagte nicht aufzustehen... (H. Fallada)

Petra sieht ihn an, sie wird es nie müde, ihn an zusehen... (H. Fallada)

Alle Kinder lieben es, Beifall zu klatschen. (Th. Mann) Sie bestand darauf, nach Hause zu gehen. (H. Mann)

§ 265. Nicht alle Verben verlangen ein Objekt, sondern nur die objektiven Verben (s. § 124). Viele objektive Verben ziehen stets ein Objekt nach sich: geben, nehmen, machen, bedürfen, zeigen, begegnen, schenken, sich nähern, sorgen, anblikken, drohen, gleichen, grenzen und viele andere. In diesem Fall wird das Objekt zum grammatisch notwendigen Satzglied.

Viele Verben können mit zwei Objekten gebraucht werden: einem Akkusativ- und einem Dativobjekt (geben, schenken, verkaufen, bringen, mitteilen, sagen, erzählen u. a.), einem Akkusativ- und einem Genitivobjekt (beschuldigen, anklagen, berauben u. a.), einem Objekt im Akkusativ bzw. Dativ und einem präpositionalen Objekt (fragen, versorgen, schicken, überzeugen, wählen, halten, bitten, flehen, warnen, retten; danken, gratulieren u. a.).

„Du, jetzt laß ich dich nicht mehr los, bevor du mir nicht alles gesagt hast.“ (J. R. Becher)

Ein Schüler der unteren Klasse mußte dem Schüler der höheren Klasse die Stiefel putzen... (J. R. Becher)

„Sie klagen mich des Hochverrats an der Republik an!“ begann Walter... (W. Bredel)

In irgendeinem Winkel ihres Herzens beneidete Frieda Brenten ihre Schwägerin um ihr Heim und ihr Leben. (W. Bredel)

„Es fehlt den Männern der Gironde an Entschlossenheit.“ (W. Bredel)

Die Eltern hatten mir zum bestandenen Examen gratuliert. (J. R. Becher)

§ 266. Das Akkusativobjekt. Das Akkusativobjekt (direktes Objekt) bezieht sich auf transitive Verben und antwortet auf die Fragen: wen?, was? Es bezeichnet den Gegenstand der Handlung und ist deshalb besonders häufig ein grammatisch notwendiges Satzglied.

Er erblickte den älteren Alwig in den Rüben und rief ihn an. (A. Seghers)

Frieda starrte bewundernd das Bild an. (W. Bredel)

Folgende transitive Verben verlangen zwei Akkusativobjekte: lehren, nennen, schelten, schimpfen, kosten.

Auf der Station umarmte Frau von Ypsilanti Janko und nannte ihn ihren Retter und Wohltäter... (B. Kellermann)

Ich brauchte einen, der ein standhaftes beben mich lehrte. (J. R. Becher)

Und nun lag sie in der Entbindungsanstalt. Carl Brenten kostete es sechzig Mark. (W. Bredel)

Bei einigen unpersönlichen bzw. unpersönlich gebrauchten intransitiven Verben, die Empfindungen oder Gefühle ausdrücken, bezeichnet das Akkusativobjekt die Person, welche von diesen Empfindungen oder Gefühlen bewegt wird (vgl. § 223).

Mignon lag auf seinen Knien; das Kind war unruhig, und auf seine Frage, was ihm fehlte, antwortete es: „Mich hungert!“ (J. W. Goethe)

Plötzlich fror ihn — er war so nahe am Ziel. (H. Fallada)

In den unpersönlichen Sätzen mit es gibt, in denen das Vorhandensein (oder Nichtvorhandensein) eines Dings bzw. einer Person festgestellt wird, bezeichnet das Akkusativobjekt dieses Ding (diese Person)

Einen Fahrplan gab es nicht mehr. (L. Frank)

Ratten gab es mehr als früher; sie fanden unter den Ruinen genug zu fressen. (E. M. Remarque)

Auch viele stehende Wendungen können ein Akkusativobjekt verlangen: (jemanden) zum Narren halten, zur Rede stellen, übers Ohr hauen, zum besten haben, hinters Licht fuhren, im Stich lassen, der Gefahr aussetzen; (etwas) zum besten geben, auf die leichte Schulter nehmen, in Gang bringen u. a. m.

Seine grüne Uniform und die Mägde, die aus den Fenstern kicherten, brachten mich so sehr in Verlegenheit, daß ich den Namen meines Gastgebers vergaß... (J. R. Becher)

Nein, du darfst mich nicht im Stich lassen! (J. R. Becher)

...er möge mal endlich den Hof in Ordnung bringen. (A. Seghers)

Rat und Aufklärung suchend, stellte Eduard bei Gelegenheit seine Schwester zur Rede. (Th. Mann)

Anmerkung. Die meisten transitiven Verben des Deutschen entsprechen auch im Russischen transitiven Verben: geben, nehmen, erzählen, sagen, nähen, sehen, kochen, schildern, bauen, malen, hören, mitteilen, singen, besprechen, vergessen, verlassen und viele andere.

Manchen transitiven Verben im Deutschen entsprechen jedoch intransitive russische Verben, vgl.: brauchen — нуждаться в; fordern — требовать (род. пад.); fürchten — бояться (род. пад.); genießen — наслаждаться; пользоваться (твор. пад.); grüßen — кланяться (дат. пад.); heiraten — жениться на, выходить замуж за; leiten — руководить (твор. пад.); pflegen — ухаживать за; stören — мешать (дат. пад.); beachten — обращать внимание на; beneiden — завидовать (дат. пад.); anreden — заговорить с, обратиться к u. a. Vgl.:

„Onkel Gustav, willst du nicht lieber schlafen? Es ist nach drei Uhr.“ — „Und du?“ — „Ich hatte zu arbeiten.“ — „Störe ich dich?“ (W. Bredel) „Отчего ты не спишь, дядя Густав? Ведь четвертый час“. — „А ты?“ — „Мне нужно было поработать“. — „Я тебе не мешаю“?“
Sehen Sie mich an.“ (Th. Mann) Посмотрите на меня“.
Er genoß seinen Frieden... (Th. Mann) Он наслаждался покоем.

§ 267. Das Dativobjekt. Das Dativobjekt ist die übliche Form für das indirekte Objekt. Es bezieht sich auf objektive intransitive Verben und nennt meist die Person oder das Ding, für die der Vorgang bestimmt oder auf die er gerichtet ist. Das Dativobjekt antwortet auf die Frage wem?

Georg folgte dem Männlein vom Weg ab über den Wiesengrund. (A. Seghers)

„Ich danke Ihnen, Lisaweta Iwanowna...“ (Th. Mann)

Bei manchen Verben ist das Dativobjekt ein grammatisch notwendiges Satzglied, so bei den Verben: begegnen, gleichen, sich nähern, entfallen, beiwohnen, nachblicken, zunicken u. a.

Ich begegnete meinem Freund... (E. E. Kisch)

Ich blickte zur Mutter auf, die heute ganz dem Bild glich, das auf der Staffelei im Salon stand. (J. R. Becher)

Moskau... Walter näherte sich der Stadt mit einem zwiespältigen Gefühl. (W. Bredel)

Die Ätherflasche entfällt seinen zitternden Händen... (H. Fallada)

Volpert sah ihm finster nach. (A. Seghers)

Viele transitive Verben verlangen außer einem Akkusativobjekt noch ein zweites, ein Dativobjekt. Dabei bezeichnet das Akkusativobjekt den Gegenstand der Handlung, das Dativobjekt die Person. Dazu gehören die Verben: geben, schenken, erzählen, sagen u. a.

„Mama, erzähl mir ein Märchen“, bittet er. (H. Sudermann)

„Du, jetzt laß ich dich nicht mehr los, bevor du mir nicht alles gesagt hast!“ (J. R. Becher)

Bei manchen unpersönlichen bzw. unpersönlich gebrauchten Verben nennt das Dativobjekt die Person, welche sich, in einem gewissen Zustand befindet, der von inneren oder äußeren Gründen bedingt wird: schwindeln, grausen, gehen, fehlen, mangeln, ekeln u. a.

Dem Vater grauset’s... (J. W. Goethe)

„Wie geht es denn meinem alten Freund Wiebel?“ (H. Mann)

Es fehlt den Männern der Gironde an Entschlossenheit. Den Jakobinern nicht. (W. Bredel)

(Über den Dativ, der vom Prädikat nur schwach oder gar nicht regiert wird, s. § 56.)

Das Dativobjekt kann auch von einem prädikativen Adjektiv abhängen: treu, dankbar, ähnlich, böse, feind, fremd, fern, gleich, gut, willkommen, gewachsen, überlegen.

„Ich war’ der Elli treu...“ (A. Seghers)

„Lieber Franz,... sei mir nicht bös...“ (A. Seghers)

Lüge und Heuchelei waren ihm fremd... (J. R. Becher)

...des Grafen Adjutant... war mit seinen Gedanken fern jenen Befürchtungen, die dem Grafen Sorgen machten... (W. Bredel)

Auch viele stehende Wendungen können ein Dativobjekt verlangen: (jemandem) Glauben schenken, Platz machen, ins Wort fallen, in die Quere kommen, ins Handwerk pfuschen, in den Ohren liegen, zu Hilfe kommen, zum Opfer fallen, einen Floh ins Ohr setzen, reinen Wein einschenken, zugute kommen, zugrunde liegen, wehe (leid, not, recht, unrecht) tun, zumute sein (werden) u. a.

Es tut mir leid, sagen zu müssen, daß in diesem Satz der deutschen Bourgeoisie viel zuviel Ehre erwiesen wurde. (F. Engels)

Aber die junge Frau mit den pfiffigen Augen fiel ihn ins Wort: „Ja, ich weiß es“, sagte sie... (B. Kellermann)

...jemand hat ihm einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich werde ihm schon mit der Zeit alles ausreden.“ (A. Seghers)

Sokrates sah schlechtgelaunt nach der Decke. Sollte er dem Antisthenes reinen Wein einschenken? Er war seiner ziemlich sicher. (B. Brecht)

Anmerkung. Vielen deutschen Verben, die den Dativ regieren, entsprechen im Russischen sinnverwandte Verben mit derselben Rektion: helfen, raten, dienen, drohen, widmen, schreiben u. a. Oft jedoch entspricht einem Dativobjekt im Deutschen irgendein anderes Objekt im Russischen, vgl.: danken — благодарить (вин. пад.); folgen — следовать за; gehorchen — слушаться (род. пад.); gleichen — походить на; sich nähern — приближаться к; gratulieren — поздравлять (вин. пад.); zürnen — сердиться на; entfallen — выпасть из; entfliehen — бежать из; nachlaufen — бежать за; zuhören — слушать (вин. пад.); begegnen — встретить (вин. пад.); beiwohnen — присутствовать на (при); verzeihen — простить (вин. пад.) u. a.

Vgl.:

„Ich habe Ihnen gut zugehört, Tonio...“ (Th. Mann) „Я внимательно слушала вас, Тонио...“
Plötzlich streckte er Leutnant Melnikow seine Hand hin: „Ich danke Ihnen“ (W. Bredel) Вдруг он протянул лейтенанту Мельникову руку. „Благодарю Вас!“
Stürck schloß die Bodentür auf und ging voraus in die Kammer. Walter folgte ihm. (W. Bredel) Штюрк отпер дверь чердака и вошел внутрь. Вальтер последовал за ним.

§ 268. Das Genitivobjekt. Das Genitivobjekt kommt in der deutschen Sprache verhältnismäßig selten vor. Als indirektes Objekt bezieht es sich auf objektive intransitive Verben, bezeichnet aber gleich dem direkten Objekt den Gegenstand der Handlung. Meist ist das Genitivobjekt ein grammatisch notwendiges Satzglied; es antwortet auf die Frage: wessen?

Herr Buddenbrook bediente sich seiner goldenen Tabaksdose. (Th. Mann)

Der Toten des Krieges, der Gefallenen und der. nachher Geopferten soll gedacht werden... (H. Mann)

Die Zahl der Verben, die im Deutschen ein Genitivobjekt verlangen, ist ziemlich gering. Das sind vor allen Dingen: 1) Manche Verben mit sich: sich bedienen, sich bemächtigen, sich entsinnen, sich entwöhnen, sich schämen, sich erfreuen, sich annehmen, sich erinnern, sich begeben u. a.; 2) die Verben bedürfen und gedenken.

Unentschlossenheit hatte sich Charlotte Cordays bemächtigt... (W. Bredel)

...Marcel... schämte... sich seiner Angst... (W. Bredel)

Mag er sich zuweilen meiner erinnern, wenn er Zeit dazu hat. (A. Seghers)

Manchmal gedenke ich auch des alten, lieben Märchens von dem Fischerknaben... (H. Heine)

„Der Angeklagte hat getan, was erst wenige vermochten: er hat sich seines Herrentums begeben...“ (H. Mann)

Viele Verben, die früher den Genitiv regierten, verlangen jetzt ein präpositionales Objekt, seltener ein Akkusativobjekt. Dazu gehören: sich freuen, genießen, vergessen, denken, lachen, spotten, harren, sparen und manche anderen. Manchmal (meist im gehobenen Stil) wird nach diesen Verben auch jetzt ein Genitivobjekt gebraucht. Vgl.:

Ottilie erinnerte sich jenes ersten Besuchs, jedes Worts, was über Ehestand und Scheidung, über Verbindung und Trennung, über Hoffnung, Erwartung, Entbehren und Entsagen gesprochen ward. (J. W. Goethe) Franz... erinnerte sich an jedes Wort,... an jeden Wechsel in Georgs Gesicht. (A. Seghers)
Und plötzlich erinnerte sich Francisco Goya einer Episode, die er vergessen und lange gesucht hatte. (L. Feuchtwanger)
Gerät es gut, so freue er sich seiner Weisheit und seines Glücks. (J. W. Goethe) General Gneisenau liebte Geselligkeit... Auf den heutigen Abend freute er sich besonders. (W. Bredel)
Der Sekretarius mußte meiner lachen. (H. J. Ch. Grimmeishausen) Nein, ich hatte in diesem Augenblick keine Angst und mußte über mich selbst lachen. (J. R. Becher)
So durchreiste er die Welt, lernte sie und ihren wechselseitigen Verkehr aufs Genaueste kennen — und vergaß dabei seines Vorteils nicht. (J. W. Goethe) Hatte ich euch vergessen? fragte er. Nein, niemals! Nicht dich, Hans, noch dich, blonde Inge! (Th. Mann)

Einige transitive Verben verlangen außer einem Akkusativobjekt noch ein zweites, ein Genitivobjekt. Dabei bezeichnet das Akkusativobjekt meist die Person, das Genitivobjekt den unmittelbaren Gegenstand der Handlung. Dazu gehören die Verben: anklagen, berauben, beschuldigen, versichern, würdigen und einige andere.

„Sie klagen mich des Hochverrats an der Republik an!“ begann Walter... (W. Bredel)

Sie könnten ihn seines einzigen Vorrechtes berauben... (A. Seghers)

...er freute sich der Achtung, deren man ihn würdigte. (L. Feuchtwanger)

Das Genitivobjekt kann auch von einem prädikativen Adjektiv abhängen. Dazu gehören die Adjektive: überdrüssig, müde, gewiß, sicher, wert, bewußt, gewahr u. a.

...plötzlich ist er todmüde, müde dieses Frauenzimmers und seines frechen, pöbelnden Tones, müde des planlosen Umherirrens in dieser Riesenstadt, müde all der Unordnung, des Schmutzes, der Streiterei. (H. Fallada)

Er war seiner Sache gewiß. (H. Mann)

Ich bin deiner überdrüssig... (Th. Mann)

„Helfen Sie mir, daß ich Ihrer wert werde.“ (W. Bredel)

...Napoleon Fischer blieb sich der Pflicht seines Amtes bewußt. (H. Mann)

Anmerkung. Einem Genitivobjekt im Deutschen entspricht meist irgendein anderes Objekt im Russischen, vgl.: sich bedienen — пользоваться (твор. пад.); sich bemächtigen — завладеть (твор. пад.); bedürfen — нуждаться в; gedenken — помнить, вспоминать о; sich entsinnen — вспоминать (помнить), припоминать (вин. пад.); sich entwöhnen — отвыкать от; sich erfreuen — радоваться (дат. пад.), наслаждаться (твор. пад.); sich annehmen — заботиться о, заняться (твор. пад.); sich erinnern — вспоминать, помнить (вин. пад.). Vgl.:

...jetzt aber, da er sehen mußte, wie die Leidenschaft der Musik... sich auch seines Sohnes bemächtigte, wurde sie ihm zu einer feindlichen Macht... (Th. Mann) Но теперь, когда он увидел, что музыка, эта... страсть... целиком завладела его сыном, он стал относиться к ней, как к некоей враждебной силе...
„Möchten Sie sich da nicht des guten Mädchens ein wenig annehmen?“ fragte er harmlos und gelassen. (H. Mann) „Не согласились бы Вы позаняться немного бедной девушкой?“— спокойно и простодушно спросил он.
Erinnern Sie sich des Gartens, mein Herr, des alten, verwucherten Gartens hinter dem grauen Patrizierhause?... Erinnern Sie sich auch des Springbrunnens in seiner Mitte?... Entsinnen Sie sich des Bildes, mein Herr?“ (Th. Mann) Помните ли Вы сад, сударь, старый запущенный сад позади серого патрицианского дома?.. Помните ли Вы фонтан в глубине сада?.. Помните ли Вы эту картину, сударь?“

§ 269. Das präpositionale Objekt (Präpositionalobjekt). Das präpositionale Objekt wird durch ein Substantiv bzw. Pronomen mit einer Präposition ausgedrückt. Dabei hängt der Kasus des Objekts von der entsprechenden Präposition und von der Bedeutung des Verbs ab. Das präpositionale Objekt antwortet auf die Fragen: an wen?, woran?, mit wem?, womit?, auf wen?, worauf?, von wem?, wovon? u. a. m. Als Präpositionalobjekt können auch Pronominaladverbien auftreten.

Koltwitz träumt von Orangenplantagen, Olivenhainen, Gebirgseinsamkeiten, weiten Ausblicken auf das Meer... (W. Bredel)

Er machte sich über sich selber lustig. (L. Feuchtwanger)

„Oh“, sagte er, „ich denke nicht oft daran...“ (H. Böll)

Er sagt: „Ja, aber sicher, gewiß, davon bin ich überzeugt.“ (W. Steinberg)

Die gemeinsame grammatische Bedeutung der präpositionalen Objekte läßt sich nicht genau und eindeutig bestimmen. Zuweilen ist das Präpositionalobjekt mit dem Akkusativ- oder mit dem Dativobjekt gleichbedeutend: es kann sowohl den Gegenstand der Handlung als auch die Person bzw. das Ding bezeichnen, für die der Vorgang bestimmt ist. Viele objektive Verben ziehen stets ein präpositionales Objekt nach sich, das zum grammatisch notwendigen Satzglied wird.

Der kleine Herr Friedemann kümmerte sich nicht viel um die drei Mädchen... (Th. Mann)

„Sie müssen sich ja sowieso an Ihren Schwiegervater wenden!“ (Th. Mann)

Es war die Wohnung eines stadtbekannten Rechtsanwaltes gewesen, der mit den Roten sympathisiert hatte. (W. Bredel)

Anmerkung. Die Verben, die ein präpositionales Objekt verlangen, sind sehr zahlreich: beginnen, sich begnügen, sich beschäftigen, sympathisieren, versorgen mit; sich erkundigen, streben, sich sehnen, duften, riechen, schicken, fahren, rufen, fragen, greifen nach; erzählen, sprechen, schreiben, leben, träumen, sich erholen, sich nähren, sich überzeugen von; ernennen, gratulieren, sich entschließen, wählen zu; danken, halten, sorgen, stimmen, sich interessieren, kämpfen für; kämpfen, werben, bitten, flehen, sich kümmern, sich handeln um; leiden, teilnehmen, sich beteiligen, sich rächen, sterben, erkranken, zweifeln, arbeiten, fehlen, mangeln, vorbeifahren an+ Dat.; sich üben, wetteifern, bestehen in+ Dat.; fliehen, sich fürchten, warnen, zittern, retten vor+ Dat.; denken, glauben, grenzen, schreiben, sich gewöhnen, sich erinnern, sich wenden an+ Akk.; hoffen, sich verlassen, warten, sich freuen, achten, kommen, verzichten, auf+ Akk.; sich verlieben, teilen inAkk.; sich freuen, weinen, klagen, sich ärgern, lachen, sich wundern, nachdenken, spotten, streiten, verfügen über+ Akk.; u. a.

An Gummistiefeln fehlte es in den ersten Tagen... (W. Bredel)

Er dachte an den Frühstückstisch zu Hause vor dem Kriege. (E. M. Remarque)

Sie griff nach seiner Hand... (B. Uhse)

Goya ärgerte sich über den beiläufigen Ton, in dem sie ihm das mitteilte. (L. Feuchtwanger)

Manche Verben verlangen außer einem Präpositionalobjekt noch ein Akkusativ- oder ein Dativobjekt: jemanden versorgen (mit), fragen (nach), ernennen (zu), beneiden (um), wählen (zu), halten (für), bitten (um), flehen (um), warnen (vor) retten (vor); jemandem gratulieren (zu), danken (für), erzählen (von, über), schreiben (von, über) usw.

Ich hielt dich für eine Italienerin. (Th. Mann)

Auch jetzt... hielt es der Vater für angebracht, mich mit einer Rede zu entlassen, in der er... mich vor Begegnungen und Bekanntschaften mit solchen Elementen warnte. (J. R. Becher)

Die Eltern hatten mir zum bestandenen Examen gratuliert. (J. R. Becher)

„Er dankt Ihnen für alles, was Sie für ihn und seinen Jungen getan haben.“ (W. Bredel)

Zuweilen kann das Objekt durch verschiedene Präpositionen mit demselben Verb verbunden werden; das hängt von verschiedenen Bedeutungsschattierungen ab: kämpfen (für, um, gegen, mit), sich freuen (über + Akk., auf + Akk.), bestehen (auf + Dat., in + Dat., aus) a. u.

1. kämpfen:

Sie kämpfen für die Erreichung der unmittelbar vorliegenden Zwecke und Interessen der Arbeiterklasse, aber sie vertreten in der gegenwärtigen Bewegung zugleich die Zukunft der Bewegung. (K. Marx/F. Engels)

Im Anfang kämpfen die einzelnen Arbeiter, dann die Arbeiter einer Fabrik, dann die Arbeiter eines Arbeitszweiges an einem Ort gegen den einzelnen Bourgeois, der sie direkt ausbeutet. (K. Marx/F. Engels)

Und sie kämpft um ihren Mann, kämpft um die Erhaltung der kleinen Familie... (W. Bredel)

Deutsches Volk! Kämpfe mit uns für Frieden, Freiheit und Wohlstand, für die demokratische Freiheit... (H. Mann)

2. sich freuen:

Peter hatte Christa im Brief versichert, daß er bestimmt käme. Zum erstenmal würden sie zusammen tanzen gehen, darauf freue er sich sehr. (J. Brezan)

Die Großmutter freute sich... über das Schränklein, daß mit dem Blumenstrauß und dem Bild geschmückt war. (J. R. Becher)

3. bestehen:

Der Sozialismus der Bourgeoisie besteht eben in der Behauptung, daß die Bourgeois Bourgeois sind — im Interesse der arbeitenden Klasse. (K. Marx/F. Engels)

Ihr fiel die Tante Emilie ein Geschke bestand darauf, sie einzuladen. (A. Seghers)

Die Wohnung in der Stadt bestand aus drei Zimmern und einer Küche. (A. Scharrer)

Einige prädikative Adjektive können gleichfalls durch ein präpositionales Objekt ergänzt werden: fertig, zufrieden, einverstanden mit; fähig, bereit zu; reich, arm, krank, schuld an + Dativ; verantwortlich für; stolz, eifersüchtig auf + Akkusativ u. a.

Der Herr Leutnant ist mit seiner Esserei fertig. (H. Fallada)

An allem ist Carl schuld!“ sagte Matthias Brenten. (W. Bredel)

Cat war stolz auf ihren großen Jungen... (W. Bredel)

Auch einige stehende Wendungen können ein präpositionales Objekt verlangen: Mitleid haben (mit), Abschied nehmen (von), Angst haben (vor + Dat.); einen Narren fressen (an + Dat); Bescheid geben (auf + Akk.); erpicht sein (auf + Akk.); sich Sorgen machen (um); Verrat üben (an + Dat.); Auskunft geben (über + Akk.); durchs Feuer gehen (für) u. a.

Die Frau hatte ihm einen wütenden Brief geschrieben....Seit Monaten seien alle Bauern zurück, er hätte bloß einen Narren gefressen am Soldatenspielen... (A. Seghers)

Bei Tisch gab Lieven... höflich Bescheid auf die höflichen Fragen der Tante. (A. Seghers)

Sie machte sich Sorgen um ihn. (B. Uhse)

„Auf mich kannst du dich verlassen. Ich geh’ für dich durchs Feuer.“ (J. R. Becher)

Anmerkung. Einem präpositionalen Objekt im Deutschen entspricht häufig ein präpositionales Objekt im Russischen; vgl.: beginnen (mit) — начинать с; sich erkundigen (nach) — справляться о; streben (nach) — стремиться к; sich sehnen (nach) — тосковать по, стремиться к; schicken (nach) — посылать за; fahren (nach) — ехать за; gehen (nach) — идти за; fragen (nach) — спрашивать, осведомляться о; erzählen (von) — рассказывать о; sprechen (von, über) — разговаривать, говорить о; schreiben (von) — писать о; träumen (von) — мечтать о; sich erholen (von) — отдыхать, поправляться от; sich überzeugen (von) — убедиться в; leben (von) — жить на; Abschied nehmen, sich verabschieden (von) — прощаться с; gratulieren (zu) — поздравлять с; sich entschließen (zu) — решаться на; danken (für) — благодарить за; halten (für) — принимать за; sorgen (für) — заботиться o; stimmen (für) — голосовать за; bitten (um) — просить о; flehen (um) — умолять о; sich kümmern (um) — заботиться, печалиться o; teilnehmen (an + Dat.) — участвовать в; sterben (an + Dat.) — умирать от; zweifeln (an + Dat.) — сомневаться в; arbeiten (an + Dat.) — работать над; bestehen (auf + Dat.) — настаивать на; bestehen (in + Dat.) состоять, заключаться в; bestehen (aus) — состоять из; sich üben (in + Dat.) — упражняться в; wetteifern (in + Dat.) — соревноваться в; fliehen (vor + Dat.) — убегать от; warnen (vor + Dat.) — предостерегать от; retten (vor + Dat.) — спасать от; denken (an + Akk.) — думать о; glauben (an + Akk.) — верить в; sich gewöhnen (an + Akk.) — привыкать к; sich wenden (an + Akk.) — обращаться к; hoffen (auf + Akk.) — надеяться на; sich verlassen (auf + Akk.) — полагаться на; verzichten (auf + Akk.) — отказываться, отрекаться от; sich verlieben (in + Akk.) — влюбляться в; teilen (in + Akk.) — делить на; weinen (über + Akk.) — плакать над, из-за; klagen (über + Akk.) — сетовать, жаловаться на; sich lustig machen (über + Akk.) — насмехаться, потешаться над; sich ärgern (über + Akk.) — досадовать на; lachen (über + Akk.) — смеяться над; nachdenken (über + Akk.) — думать, размышлять о; spotten (über + Akk.) — насмехаться, издеваться над; streiten (über + Akk.) — спорить о u. a.

„Er hat vor Kompromissen mit den Bürgerlichen gewarnt...“ (W. Bredel) „Он предостерегал от компромиссов с буржуазией...“
Hauptsächlich aber ärgerte sie sich über den immer religiöseren Geist, der ihr weitläufiges Vaterhaus erfüllte... (Th. Mann) Сильнее всего она досадовала на тот религиозный дух, который все больше заполнял обширный дом ее отца...
Diesen Abend, diese Nacht Ist Kreibel schon ruhiger; er beginnt sich an das neue Leben zu gewöhnen. (W. Bredel) В этот вечер и в эту ночь Крейбель уже спокойнее; он начинает привыкать к новой жизни.
An Schlaf war nicht zu denken. (W. Bredel) О сне нечего было и думать.

Oft jedoch verlangt das deutsche Verb ein präpositionales Objekt, während das entsprechende russische Verb ein Objekt anderer Art nach sich zieht; vgl.: sich begnügen (mit) — довольствоваться, удовлетворяться (твор. пад.); sich beschäftigen (mit) — заниматься (твор. пад.); sympathisieren (mit) — сочувствовать, симпатизировать (дат. пад.); versorgen (mit) — снабжать, обеспечивать (твор. пад.); duften (nach) — благоухать, пахнуть; (твор. пад.); riechen (nach) — пахнуть; (твор. пад,); sich nähren (von) — питаться (твор. пад.); ernennen (zu) — назначать (твор. пад.); wählen (zu) — избирать (твор. пад.); sich interessieren (für) — интересоваться (твор. пад.); erkranken (an + Dat.) — заболеть (твор. пад.); leiden (an + Dat.) — страдать, болеть (твор. пад.); sich fürchten (vor + Dat.) — бояться (род. пад.); warten (auf + Akk.) — ждать (род. пад.), sich freuen (über, auf + Akk.) — радоваться (дат. пад.); sich wundern (über + Akk.) — удивляться (дат. пад.); verfügen (über + Akk.) — располагать, распоряжаться (твор. пад.) u. a. Vgl.;

„Alles roch nach Schmalzgebäck und Menschen...“ (Th. Mann) Там так пахло печеньем и толпой.
Zuweilen, wenn die Konsulin an Migräne litt, war es Madame Grünlichs Sache, die Wirtschaft zu besorgen... (Th. Mann) Случалось, что консульша страдала мигренью, и мадам Грюнлих брала на себя заботы о хозяйстве.
Buddenbrooks saßen im Landschaftszimmer und warteten auf den Konsul... (Th. Mann) Будденброки сидели в ландшафтной и дожидались консула...

Die Adverbialbestimmung (das Adverbiale, die Umstandsbestimmung)

§ 270. Die Adverbialbestimmung ist ein Nebenglied des Satzes, das gleich dem Objekt unmittelbar zur Gruppe des Prädikats gehört. Sie schließt sich dem Verb an und weist auf die Eigenschaften des Vorgangs und auf dessen Zweck hin, konkretisiert den Vorgang in bezug auf Ort, Zeit, Grad, Grund, Maß, Art und Weise usw.

Anna Nieth... fühlte sich dort nach drei Jahren noch ebenso schlecht wie am ersten Tag. (A. Seghers)

Auf den Treppenabsätzen standen Eimer mit Sand und Wasser. (E. M. Remarque)

Binding glänzte vor Vergnügen. (E. M. Remarque)

Die Adverbialbestimmung kann sich auch auf ein Adjektiv Beziehen. Als Bestimmung eines Adjektivs bezeichnet sie meist den Grad der Eigenschaft.

...beschirmt von gefältelter Seide, brannte mäßig helles Licht. (A. Zweig)

Es ist eisig kalt. (J. Petersen)

Je nachdem von welcher Seite das Prädikat näher bestimmt wird (Zeit, Ort, Zweck, Grund usw.), unterscheidet man sinngemäß folgende Adverbialbestimmungen: die Adverbialbestimmung des Ortes, der Zeit, der Art und Weise, der Folge, des Vergleichs, des Grundes, der Bedingung, der Einräumung, des Zweckes, des Maßes, der Modalität, des Urhebers.

§ 271Die Adverbialbestimmung des Ortes (lokale Umstandsbestimmung) bezeichnet den Ort der Handlung (wo?), den Ort als Richtung der Handlung (wohin?) oder den Ort als Ausgangspunkt der Handlung (woher?).

Tiefe Stille herrscht im Wasser... (J. W. Goethe)

Elli ging in die Stadt hinein. (A. Seghers)

Aus dem Zimmer vernahm er Stimmen. (B. Uhse)

Die Adverbialbestimmung des Ortes kann ausgedrückt werden:

1. durch lokale Adverbien (zuweilen mit einer Präposition): hier, dort, da, oben, unten, vorn, hinten, links, rechts, draußen, drinnen, nirgends, überall, nach oben, nach unten, dahin, dorthin, von dort u. a.;

Draußen standen Landarbeiter und blickten auf den Zug. (E. M. Remarque)

Oben saß Wolfgang, unten wirtschaftete am Herd das fremde Mädchen. (H. Fallada)

Von fern her kommen wir gezogen | Und flehen um ein wirtlich Dach —“ (F. Schiller)

2. durch Substantive mit Präpositionen;

Graeber ging zu seinem Dorf zurück. (E. M. Remarque)

Er sitzt nun wieder hinter seinem Tisch. (H. Fallada)

Sie setzten sich auf den Koffer. (A. Seghers)

3. durch ein Substantiv im Akkusativ (meist als Straßenangäben in Adressen).

„Ich wohne in achtzehn“, sagte er. „Hakenstraße achtzehn.“ (E. M. Remarque)

§ 272Die Adverbialbestimmung der Zeit (die temporale Umstandsbestimmung, die Temporalbestimmung) gibt den Zeitpunkt der Handlung an (wann?), ihre Dauer (wie lange?, seit wann?, auf wie lange?, bis wann?), ihre Wiederkehr (wie oft?).

Um diese Stunde saß Fiedler schon vor der Stadt in der Laube... (A. Seghers)

Aber eines Tages war der Deputierte Barbaroux nach Paris zurückgefahren. (W. Bredel)

Hermann hatte damals bis in die Nacht bei ihnen gesessen. (A. Seghers)

Und allwöchentlich legte er ihr auf den Tisch... dieselbe Summe Geldes wie früher... (A. Zweig)

Die Adverbialbestimmung der Zeit kann ausgedrückt werden:

1. durch temporale Adverbien (zuweilen mit einer Präposition): jetzt, heute, gleich, morgen, gestern, bald, endlich, oft, tagelang, früh, mittags, spät, täglich, abends, nachts, lange, niemals, jemals, immer, stets, häufig, sofort, zuweilen u. a. m.;

„Was ist heute für ein Tag?“ fragte er. (E. M. Remarque)

Nun bin ich doch zu spät gekommen, dachte er... (B. Uhse)

Röder hatte also bis jetzt nichts ausgesagt. (A. Seghers)

Oft hat Miesicke draußen von Mißhandlungen auf dem Stadthaus gehört. (W. Bredel)

Er betrachtet lange die zerstörte Orgel. (W. Bredel)

2. durch Substantive mit Präpositionen;

An einem sonnigen Septembermorgen pflügten zwei Bauern auf zweien dieser Äcker... (G. Keller)

Nach der Mittagspause sind sie allein in der Wachtstube... (W. Bredel)

Seit dem 1. März, seit über sieben Monaten, ist Walter Kreibel in Schutzhaft. (W. Bredel)

In derselben Mittagspause stand Franz in seiner Kantine und horchte. (A. Seghers)

Merke: am Tage, am Morgen, am Abend, am Montag; in der Nacht, im Jahre 1950, im Januar, in der Woche; um 7 Uhr, um Mitternacht.

3. durch Substantive im Akkusativ oder Genitiv;

Diesen Morgen ist wieder ein Paket Zeitungen angekommen. (H. Heine)

Vier Monate hatte er in Sachsen gearbeitet... (W. Bredel)

Eines Abends läuft Kreibel aufgeregt durch die Straßen Barmbecks. (W. Bredel)

Andern Tags wartete auf Charlotte Corday im Haus ihrer Tante ein Fremder... (W. Bredel)

4. durch Grundzahlwörter (bei Bezeichnung des Jahres in Daten).

1940 war er eingezogen worden, hatte sich zur Luftwaffe gemeldet... (W. Bredel)

...meine ersten Notizen für den „Untertan“ sind von 1906. Geschrieben wurde er 1912 bis 1914... (H. Mann)

§ 273Die Adverbialbestimmung der Art und Weise gibt an, wie, auf welche Weise oder mit Hilfe welcher Mittel die Handlung vor sich geht, sowie den Grad und das Maß der Handlung. Diese Adverbialbestimmung bezeichnet ferner den Grad einer Eigenschaft, die durch ein Adjektiv ausgedrückt ist. Somit unterscheidet man folgende Unterarten der Adverbialbestimmung der Art und Weise: 1) die Adverbialbestimmung der Art und Weise im engeren Sinne; 2) die Adverbialbestimmung des Mittels (Instrumentalbestimmung); 3) die Adverbialbestimmung des Grades (der Intensität).

IDie Adverbialbestimmung der Art und Weise im engeren Sinne gibt an, wie, auf welche Weise, auf welche Art die Handlung vor sich geht, und antwortet auf die Fragen: wie?, auf welche Weise?

Petra schüttelte energisch den Kopf... (H. Fallada)

...Franz... springt in langen Sätzen die Treppe hinunter. (J. Petersen)

Langsamen und gemessenen Schrittes trat Taubenhaus an das Rednerpult. (B. Kellermann)

Die Adverbialbestimmung der Art und Weise wird ausgedrückt:

1. durch qualitative Adverbien: gut, leise, schnell, langsam, ruhig, leicht, schwer, energisch u. a.;

Sie schlief und atmete langsam und ruhig. (E. M. Remarque)

Alles ging gut. (L. Feuchtwanger)

Der Keller des alten Schellhammer war am solidesten und stärksten in der Hofgartengegend gebaut... (B. Kellermann)

2. durch Partizipien;

Verlegen und stockend erzählte er von seiner Reise. (B. Kellermann)

Schlagend, klirrend, stoßend fuhren die Wagen über die Weichen und Kreuzungen von Stralau-Rummelsburg. (H. Fallada)

Noch lange saß sie aufgestützt und lauschte hinüber. (H. Mann)

3. durch präpositionale Wendungen;

Er aß im Gehen. (A. Seghers)

Hinter uns fliegt die Tür mit lautem Knall auf. (J. Petersen)

Mit leichten Füßen eilte sie die Treppe hinunter... (B. Kellermann)

4. durch Substantive im Genitiv (mit einem kongruierenden Attribut);

Langsamen Schrittes trat sie in den Laden. (W. Bredel)

Gesenkten Kopfes blickte sie Tonio Kroger von unten herauf mit schwarzen, schwimmenden Augen an. (Th. Mann)

5. durch den unabhängigen Akkusativ (accusativus absolutus);

Klemm saß am Schreibtisch, den Rücken gegen Lenore. (A. Seghers)

Zögernd steht Sophie, die Geldtasche in der Hand. (H. Fallada)

6. durch eine Infinitivgruppe mit ohne... zu, (an)statt... zu.

Pagel hat, ohne auf das Geschwätz zu achten, am Fenster gestanden. (H. Fallada)

Hans kam es sonderbar vor, daß dieser Junge genau am selben Ort wie er selbst die Wärme, die Lieder, die Suppe mit ihm teilte, anstatt vor ihm wegzurennen... (A. Seghers)

Er lief, statt den Schienen nachzugehen, ein Stück in die Anlage. (A. Seghers)

II. Die Adverbialbestimmung des Mittels (Instrumentalbestimmung) bezeichnet das Mittel oder Werkzeug der Handlung und antwortet auf die Fragen: wie?, womit?, wodurch? Die Instrumentalbestimmung wird ausgedrückt durch Substantive mit den Präpositionen mit, durch, mittels, vermöge und durch die Pronominaladverbien damit, dadurch, womit, wodurch.

Wodurch überwindet die Bourgeoisie die Krisen? Einerseits durch die erzwungene Vernichtung einer Masse von Produktivkräften; andererseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere Ausbeutung alter Märkte. Wodurch also? Dadurch, daß sie allseitigere und gewaltigere Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, vermindert. (K. Marx/F. Engels)

Die Waffen, womit die Bourgeoisie den Feudalismus zu Boden geschlagen hat, richten sich jetzt gegen die Bourgeoisie selbst. (K. Marx/F. Engels)

...das hat mit ihrem Singen | Die Lorelei getan. (H. Heine)

III. Die Adverbialbestimmung des Grades gibt die Intensität der Handlung, den Grad der Eigenschaft an und antwortet auf die Fragen: wie?, wie stark?, wie sehr?

Um sich in Berlin zu betätigen, mußte Oskar einen Mitarbeiter haben, der ihm bis ins letzte ergeben war. (L. Feuchtwanger)

Der stumpfe Glanz des Metalls, die kleinen blauen Pulverwölkchen sind zum Greifen nahe. (J. Petersen)

Die Adverbialbestimmung des Grades wird ausgedrückt:

1. durch quantitative Adverbien: äußerst, sehr, höchst, viel, ziemlich, völlig, zusehends, beinahe, wenig, größtenteils, ganz u. a.;

Richard drückt uns fest die Hand. (J. Petersen)

Marcel war tief unglücklich und sehr einsam. (W. Bredel)

Als sie auf den Anhöhen gingen..., fielen äußerst langsam einzelne Schneeflocken. (A. Stifter)

Hier am Rhein war es jetzt ziemlich still. (A. Seghers)

2. durch eine präpositionale Wendung;

Es goß seit Tagen in Strömen. (W. Bredel)

Oskar war erstaunt bis zur Betäubung. (L. Feuchtwanger)

3. durch ein Partizip I.

Schneidend kalt sind die ersten Tage des März. (W. Bredel)

§ 274Die Adverbialbestimmung der Folge (konsekutive Umstandsbestimmung, Konsekutivbestimmung) bezeichnet die Folge eines Zustands und antwortet auf die Fragen: wie?, mit welcher Folge? Sie wird durch eine Infinitivgruppe mit zu oder um... zu ausgedrückt.

Sie war aber viel zu müde, um zu staunen. (A. Seghers)

An einem Frühjahrsnachmittag, der zu regnerisch war, im Garten zu sitzen, verzogen sich die Familie Malzahn, die Tante Amalie, Lenore, ihr Junge und ein paar Gäste ins Wohnzimmer. (A. Seghers)

Es war nicht hell genug, um die Gesichter zu erkennen. (E. M. Remarque)

§ 275Die Adverbialbestimmung des Vergleichs (komparative Umstandsbestimmung) gibt den Vergleich an, antwortet auf die Frage wie? und wird durch ein Substantiv, Pronomen, Adverb usw. mit den Konjunktionen wie oder als (seltener denn) ausgedrückt. Im Vergleich steht bei Gleichheit die Konjunktion wie, bei Ungleichheit als. Bei Ungleichheit enthält der Satz auch ein Adjektiv oder ein Adverb im Komparativ.

Das Linoleum auf dem Boden war glatt wie ein Spiegel. (E. M. Remarque)

Er verlor das Gefühl für Zeit wie am gestrigen Abend. (A. Seghers)

Der Frühling war gekommen, später, aber auch rascher und freudiger als gewöhnlich. (J. W. Goethe)

§ 276Die Adverbialbestimmung des Grundes. (kausale Umstandsbestimmung, Kausalbestimmung) bezeichnet den Grund oder die Ursache und antwortet auf die Fragen: warum?, weswegen?, aus welchem Grunde?

„Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie wegen ungebührlichen Verhaltens vor Gericht bestraft werden können.“ (L. Frank)

Die armen Bauern bekamen durch seine Gesetze Land. (A. Seghers)

Aber nicht nur darum hatte er es am schwersten. Die Gründe lagen auch in seinem widerspruchsvollen Charakter. (W. Joho)

Die Adverbialbestimmung des Grundes wird ausgedrückt:

1. durch ein Substantiv bzw. Pronomen mit den Präpositionen aus, vor, durch, wegen, halber, um... willen, laut, kraft, gemäß, dank, zufolge u. a.;

...seine Ohren glühten ihm rot vor Kälte unter seinem schäbigen Hut... (A. Seghers)

Liau war erschöpft von dem Lärm der Straße, vom Lichtergesprenkel, von den Wanzen. (A. Seghers)

Als der letzte Zahn gezogen war, lag Hanno acht Tage lang krank, und zwar aus reiner Ermattung. (Th. Mann)

2. durch die Adverbien darum, deswegen, deshalb, daher.

Die Gesellschaft bestand meistens aus Hallensern, und Halle wurde daher Hauptgegenstand der Unterhaltung. (H. Heine)

Um diese Stunde konnte man gar gut mit ihm reden...; deswegen besuchte ihn auch sein Großwesir Mansor alle Tage um diese Zeit. (W. Hauff)

§ 277Die Adverbialbestimmung der Bedingung (konditionale Umstandsbestimmung, Konditionalbestimmung) bezeichnet die Bedingung, die den Vorgang ermöglicht, und antwortet auf die Fragen: unter welcher Bedingung?, in welchem Fall? Sie wird durch ein Substantiv bzw. Pronomen mit den Präpositionen ohne, bei, auf, unter ausgedrückt.

Das zuständige Polizeirevier... hätte meine neue Adresse auf Befragen angegeben. (J. Petersen)

Ohne dich hätte ich es nicht fertig gebracht.“ (W. Bredel)

„Natürlich weiß ich recht wohl, Gleichen“, sagte Wolfgang, daß bei dem schauerlichen Schund in unserem Lande gutes Kunstgewerbe so dringend wie das tägliche Brot ist.“ (B. Kellermann)

§ 278Die Adverbialbestimmung der Einräumung (konzessive Umstandsbestimmung, Konzessivbestimmung) bezeichnet die Einräumung, den angeblichen, unzureichenden Grund und antwortet auf die Fragen: trotz welchen Umstandes?, wessenungeachtet? Sie wird meist durch ein Substantiv mit den Präpositionen trotz, ungeachtet, gegen, wider oder mit den konzessiven Konjunktionen obgleich, obschon, wenn (meist mit der Partikel auch) u. a. ausgedrückt.

Trotz der großen Hitze schritt er eilig dahin. (B. Kellermann)

...es war nun Zeit, aufzustehen, aber gegen seine Gewohnheit blieb er noch ein wenig liegen... (W. Joho)

Diederich, ergriffen wider Willen, fragte: „Was haben Sie vor?“ (H. Mann)

Obgleich der Jüngere, war Viktor Herbert gegenüber der Überlegene und Gebende. (W. Bredel)

§ 279Die Adverbialbestimmung des Zwecks (finale Umstandsbestimmung, Finalbestimmung) gibt die Absicht, den Zweck an und antwortet auf die Fragen: wozu?, zu welchem Zweck?

Sie stellte ihre Johannisbeeren zum Einkochen auf den Gasofen. (A. Seghers)

... er... geht eilig auf das Büro, seine Koffer zu holen. (H. Fallada)

Die Adverbialbestimmung des Zwecks wird ausgedrückt:

1. durch ein Substantiv mit den Präpositionen zu, zwecke, für;

Soll ich zum Welken gebrochen sein? (J. W. Goethe)

Frau Lukasch hielt es auch für ratsam, ihr Gedächtnis für den morgigen Termin nochmals aufzufrischen. (B. Kellermann)

2. durch einen Infinitiv bzw. eine Infinitivgruppe mit zu und um... zu;

Seine dicke Post machte ihm keine Freude mehr, er schob die Briefschaften beiseite und telefonierte herum, mit seinen Freunden Neujahrswünsche auszutauschen. (L. Feuchtwanger)

Ein paar Meter vor dem französischen Wachtposten stand ein einheimischer Polizist, der hob die Hand, um das Auto anzuhalten. (A. Seghers)

3. durch die Pronominaladverbien dazu, wozu.

„Wir haben keine Zeit zu streiten“, sagte er, „und dazu bin ich auch nicht hergekommen.“ (L. Feuchtwanger)

§ 280Die Adverbialbestimmung des Maßes gibt das Maß, das Gewicht, das Alter an, antwortet auf die Fragen: wie hoch?, wie alt?, wie tief? u. a. Sie bezieht sich auf die prädikativen Adjektive: hoch, lang, breit, tief, schwer, alt und wird durch ein Substantiv im Akkusativ mit einer Kardinalzahl ausgedrückt.

Das Haus war drei Stockwerke hoch... (A. Seghers)

Als er sieben Jahre alt war, ward er zur Schule geschickt... (Th. Mann)

§ 281Die Adverbialbestimmung der Modalität (modale Umstandsbestimmung) bezeichnet das Verhalten des Redenden zur Realität der Aussage. Sie bezieht sich auf den ganzen Satz und wird durch Modalwörter (wahrscheinlich, vielleicht, zweifellos, gewiß, wohl u. а.) und Wendungen mit modaler Bedeutung (in der Tat, ohne Zweifel, in Wirklichkeit) ausgedrückt. Ein geeignetes Fragewort fehlt hier.

»Ich bin also krank«, dachte er, »wahrscheinlich schwer krank«. (W. Bredel)

Vielleicht sind in unserem Land noch nie so merkwürdige Bäume gefällt worden wie die sieben Platanen auf der Schmalseite der Baracke III. (A. Seghers)

„Der Fall war natürlich von Anfang an klar.“ (H. Mann)

Jetzt sieht sie in der Tat wie Lukrezia Borgia aus. (E. E. Kisch)

§ 282. Viele Adverbialbestimmungen können durch abgesonderte Partizipialgruppen ausgedrückt werden, so die Adverbialbestimmungen, der Zeit, der Art und Weise, des Grundes, der Bedingung, der Einräumung.

In der Innenstadt angekommen, erledigt Quangel erst einige Einkäufe. (H. Fallada) (Adverbialbestimmung der Zeit)

Er trank, am Tische stehend, langsam seinen Kaffee und aß ein Hörnchen dazu. (Th. Mann) (Adverbialbestimmung der Art und Weise)

Noch erfüllt von dem Spiel, war Aina auf dem Heimweg sehr schweigsam. (W. Bredel) (Adverbialbestimmung des Grundes)

Aus der Gemeinschaft der Protestanten ausgestoßen, wäre er für den Vetter keine Gefahr mehr gewesen. (H. Mann) (Adverbialbestimmung der Bedingung)

Vom Henkerbeil, vom Kerker bedroht, führen sie ihren Kampf unerschrocken weiter. (J. Petersen) (Adverbialbestimmung der Einräumung)

Die Bedeutung der Partizipialgruppe läßt sich zuweilen nicht klar und eindeutig bestimmen. So kann im nachfolgenden Satz die Partizipialgruppe auf zweierlei Art aufgefaßt werden: als Adverbialbestimmung des Grundes oder der Art und Weise:

Geschützt vor dem Winde, der bislang um ihre Ohren gespielt hatte, empfanden sie plötzlich eine nachdenklich stimmende Stille. (Th. Mann)

§ 283. Eine besondere Art von Adverbialbestimmung ist die Adverbialbestimmung des Urhebers. Sie bezeichnet den Urheber der Handlung, die tätige Person beim Passiv und wird durch ein Substantiv (bzw. Pronomen) mit den Präpositionen von oder durch ausgedrückt (s. § 147).

Als Christian Nadler nach einer Schuhablieferung von der Landstraße auf den Feldweg abbog, wurde er von dem Trupp Arbeiter überholt... (A. Seghers)

Diesmal ward Diederich durch Emmi gerettet... (H. Mann)

Anmerkung. In vielen Grammatiken werden die obenerwähnten präpositionalen Wortgruppen als präpositionales Objekt aufgefaßt. (Vgl.: Л. Р. Зиндер и Т. В. Строева. Современный немецкий язык. Москва, 1957.)

Ещё на сайте

Библиотека
Друзья
Дизайн
Канада
Авторский угол

Оглавление

Vorwort
Einleitung
Morphologie
Die grammatischen Formen des Wortes
Kapitel I. Die Wortarten
Kapitel II. Das Substantiv
Kapitel III. Der Artikel
Kapitel IV. Das Adjektiv
Kapitel V. Das Pronomen
Kapitel VI. Das Numerale
Kapitel VII. Das Verb
Kapitel VIII. Das Adverb
Kapitel IX. Das Modalwort
Kapitel X. Die Präposition
Kapitel XI. Die Konjunktion
Kapitel XII. Die Partikel
Kapitel XIII. Die Interjektion
Syntax
Kapitel I. Der Satz
Kapitel II. Die Wortgruppen
Kapitel III. Die Hauptglieder des Satzes
Kapitel IV. Die Nebenglieder des Satzes
Kapitel V. Die gleichartigen Satzglieder
Kapitel VI. Schwankungsfälle bei der Bestimmung von Satzgliedern
Kapitel VII. Die Absonderung
Kapitel VIII. Die Wortfolge (Wortstellung) im einfachen erweiterten Satz
Kapitel IX. Die Anrede
Kapitel X. Der zusammengesetzte Satz
Kapitel XI. Die Zeichensetzung
Anhang
A. Vokalkürze und Vokallänge
B. Die Bezeichnung gleicher oder ähnlicher laute durch verschiedene Buchstaben
C. Die Anfangsbuchstaben
D. Die Schreibung von Fremdwörtern
E. Die Silbentrennung
Quellennachweis zu den belegen


Рейтинг@Mail.ru

wordpress statistics

Рейтинг@Mail.ru